Der Bund prüft laut Verkehrspolitikern heimlich die Verteuerung der Autobahnvignette. Offenbar bröckelt der politische Widerstand.
Eine Autobahnvignette schlägt zurzeit mit 40 Franken pro Jahr zu Buche – möglicherweise kostet sie bald das Zweieinhalbfache. Laut der «Zentralschweiz am Sonntag» prüft das Departement von Verkehrsminister Moritz Leuenberger (Uvek) eine Verteuerung. Zwar lässt das Departement verlauten, eine Erhöhung sei nicht geplant. Doch SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner ist überzeugt, dass das Uvek das Thema einfach noch nicht kommuniziert haben will: «Es herrscht verordnete Ruhe.»
«Die Autobahnvignette ist ein Thema. Eine Erhöhung wird derzeit geprüft», bestätigt auch CVP-Ständerat Konrad Graber. Grund für die Diskussionen: die drohende Finanzierungslücke beim Strassenverkehr. Bei einer Erhöhung der Gebühr auf 100 Franken würden Mehreinnahmen von über 400 Millionen Franken resultieren.
In der ständerätlichen Verkehrskommission hat eine Verteuerung der Vignette laut GLP-Ständerätin Verena Diener «intakte Erfolgsaussichten». Auch Kommissionskollege Filippo Lombardi (CVP) glaubt, dass die Massnahme «relativ einfach umsetzbar» wäre. Laut CVP-Nationalrat Urs Hany macht sich in den Räten die Einsicht breit, dass «zur Lösung des Finanzierungsproblems im Infrastrukturfonds alle mithelfen müssen».
In der Sommersession wird der Nationalrat eine Motion zur Preiserhöhung der Vignette auf 100 Franken behandeln. Kategorischen Widerstand meldet die SVP an: «Die Autofahrer werden schon genug geschröpft», sagt Nationalrätin Natalie Rickli.
Quelle